Der Fuggerbund Münster wurde 1926 vor allem von Kaufleuten gegründet. Er wurde nach Jakob Fugger (1459-1525) benannt, um die inspirierende Verbindung von wirtschaftlichem Fortschritt und sozialem Verantwortungsbewusstsein im Denken und Handeln der damaligen Mitglieder widerzuspiegeln. Vorbild der Kaufleute, die in Münster einer Initiative aus Berlin folgend zu einem neuen katholischen Verband zusammenfanden, war eine Vereinigung mit führenden katholischen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche, die später „Club Berlin“ genannt wurde. In der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft konnte der Fuggerbund Münster die Auflösung vermeiden, aber seine Aktivitäten nahmen wie in vielen verbundenen Vereinigungen ab. Im Frühjahr 1946 wurde die Tradition des allmonatlichen gemeinsamen Abendessens mit anschließendem Vortrag und Diskussion neu belebt. Schwerpunkt waren damals wirtschafts- und sozialpolitische Themen, wobei häufig Modelle einer bewusst „christlichen Politik“ den Ausgangs- und Mittelpunkt bildeten. Zu den Referenten gehörten außer den Diözesanbischöfen und münsterschen Hochschullehrern Persönlichkeiten des Nachkriegsdeutschlands. Heutzutage kommen die Referenten aus allen Bereichen der Wissenschaften, der Kunst, Kultur, Politik und Religion. Gemeinsame Nenner der Veranstaltungen des Fuggerbundes sind Fragen nach dem Leben aus christlicher Verantwortung in der heutigen Zeit.